Stichproben zur Waldinventur

Wälder erstrecken sich über große Räume, und es ist daher unmöglich alle Bäume eines Waldes zu vermessen. Zur Schätzung des Holzvorrats, der Baumzahl oder der angereicherten Biomasse in Waldlandschaften werden Stichproben gezogen. An einigen zufälligen Orten im Wald werden nur diejenigen Bäume gemessen, die durch vorher festgelegte Auswahlmechanismen für die Stichprobe bestimmt werden. Die Auswahlmechanismen stützen sich meist auf die Distanz eines Baumes zum Stichprobenort. In besonderen Fällen sind wir an der Inventarisierung von Bäumen interessiert, die besondere Merkmale tragen. Das können z.B. besonders hohe Anteile an wertvollem Holz oder besondere ökologische Merkmale sein wie z.B. vorhandene Habitate für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Für viele denkbare Fragestellungen zur Inventur von Waldökosystemen entwickeln wir effiziente und möglichst erwartungstreue Schätzer für die unbekannten Erwartungswerte der interessierenden Merkmale.

Messtechnik

Am Institut für Waldwachstum gibt es insbesondere durch den ehemaligen Vorstand Walter Bitterlich eine lange und erfolgreiche Tradition in der Entwicklung forstlicher Messgeräte. Die bekannteste Entwicklung von Walter Bitterlich ist das Spiegelrelaskop für die Stichprobenziehung bei Waldinventuren. Außerdem wurden das Telerelaskop, der Tarifmesswinkel und die optische Baummesskluppe entwickelt. Diese Messgeräte werden hergestellt und vertrieben von der Firma Relaskop – Technik Vertriebsges.m.b.H. in Salzburg, mit der das Institut für Waldwachstum eine enge Kooperation verbindet.

Wegen des gesteigerten Bedarfs an hochaufgelösten Informationen und Innovationen im Bereich der Sensortechnik, erforschen wir neuerdings den Einsatz von ferngesteuerten Luftfahrzeugen (Drohnen) und Laserscannern in der Waldinventur und setzen diese Techniken auch schon erfolgreich für die Beantwortung von waldwachstumskundlichen Fragestellungen ein.

Anwendung der Fernerkundungsmethoden

Wegen der großen räumlichen Ausdehnung der Wälder und des häufig beschränkten Budgets bei Waldinventuren, liegen zwischen den einzelnen Stichproben einer Waldinventur häufig große Distanzen. Trotzdem soll an ganz bestimmten Orten den Waldzustand beschrieben werden, ohne dass dort aber die Bäume auf terrestrischen Probeflächen gemessen wurden.

Insbesondere zur Quantifizierung des Beitrags der Wälder im Kohlenstoffkreislauf und zur Abschätzung energetisch nutzbarer Rohholzpotenziale werden heute lückenlose Informationen für die gesamte Waldfläche benötigt.

Bei diesen Fragestellungen können wir auf moderne Methoden der Fernerkundung zurückgreifen. Mit Hilfe moderner Sensoren können hochaufgelöste 3D-Informationen über den Wald gewonnen werden.